Liebe Leser*innen, sie alle grüße ich ganz herzlich.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes sind wir so miteinander verbunden. AMEN
Lied: EG 295, 1.Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit, nach seinem Worte handeln und leben allezeit; die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss‘ halten, sind stets bei ihm in Gnad.
Gebet
Komm zu uns, Gott. Damit wir deine Kraft spüren. Deinen Trost. Deine Freude. Deine Leichtigkeit. Dies bitten wir durch Jesus Christus, Grund unserer Hoffnung von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei und bleibe bei euch allen Amen
Der Predigttext für heute steht im Joh.Ev. Kap 16 , Verse 5-15
Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. Keiner von euch fragt mich, wohin ich gehe,denn ihr seid voller Trauer über meine Worte.Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist besser für euch, wenn ich gehe. Sonst käme der Helfer nicht, der an meiner Stelle für euch da sein wird. Wenn ich nicht mehr bei euch bin, werde ich ihn zu euch senden.Und ist er erst gekommen, wird er den Menschen die Augen für ihre Sünde öffnen, für Gottes Gerechtigkeit und sein Gericht.Ihre Sünde ist, dass sie nicht an mich glauben.Gottes Gerechtigkeit erweist sich darin, dass er sich zu mir bekennt. Denn ich darf zum Vater gehen, auch wenn das bedeutet, dass ihr mich nicht mehr sehen werdet.Und Gottes Gericht zeigt sich daran, dass der Teufel, der Herrscher dieser Welt, bereits verurteilt ist.Ich hätte euch noch viel mehr zu sagen, doch jetzt würde es euch überfordern.Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, hilft er euch dabei, die Wahrheit vollständig zu erfasse. Denn er redet nicht in seinem eigenen Auftrag, sondern wird nur das sagen, was er hört. Auch was in der Zukunft geschieht, wird er euch verkünden.So wird er meine Herrlichkeit sichtbar machen; denn alles, was er euch zeigt, kommt von mir. Was der Vater hat, gehört auch mir. Deshalb kann ich mit Recht sagen: Alles, was er euch zeigt, kommt von mir.«
Liebe Leser*innen!
In einem Verkaufsregal im Laden steht eine neue Kerze. Sie sieht perfekt aus, der Docht hat die richtige Länge, ich kann erahnen, wie sie einmal leuchten wird. Doch so, wie diese Kerze jetzt vor mir steht, füllt sie ihre Bestimmung nicht aus. Ohne Feuer, das ihren Docht entflammt, kann sie höchstens von außen angestrahlt werden, von innen heraus wird sie nicht leuchten.Diese Kerze lässt sich mit uns Menschen vergleichen. Wir sehen äußerlich perfekt aus. In uns steckt auch eine Sehnsucht nach Licht und Wärme,nach einem, der uns bedingungslos liebt, wir warten darauf, von innen zum Leuchten zu kommen, „entdeckt“ zu werden von einer Macht, die uns unsere Bestimmung gibt.Wie die Kerze sich nicht selbst anzünden kann, so können wir uns nicht selbst mit der Liebe beschenken, die wir brauchen.Wir sind darauf angewiesen, dass ein anderer uns Feuer gibt. Dieser andere ist Gott, der uns Pfingsten erleben lässt, das Fest, an dem er die ersten Jünger mit dem Heiligen Geist beschenkt hat, sie Feuerflammen auf ihren Häuptern spürten.Pfingsten lässt uns wieder neu in Berührung kommen mit diesem Geist, der uns unsere Bestimmung zeigen will.Schon zum Osterfest ist es hell geworden.Jesus, der Karfreitag am Kreuz ermordet wurde, dessen Lebenslicht dort erlosch, ist am Ostermorgen vom Tod auferweckt worden.Er hat den letzten Feind, den Tod, besiegt. Doch erst mit dem Pfingstfest ist diese Realität in unserem eigenen Leben wahr geworden.Erst als Gott selbst die erloschenen Hoffnungen der Jünger durch seinen Geist neu zum Leben erweckte, hatte Jesu Sieg über den Tod direkte Auswirkungen auf ihr Leben.Der Evangelist Johannes berichtet von den letzten Stunden Jesu mit seinen Jüngern kurz vor seiner Hinrichtung.Jesus bereitet seine Wegbegleiter auf die Zeit nach seinem Tod vor. Er spricht auch vom Heiligen Geist und erklärt seine Bedeutung. Sie hilft uns, zu verstehen, was Pfingsten für uns bedeuten soll.Die Jünger waren damals so mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt. Sie sahen nur auf ihren Ist-Zustand. Jesus verabschiedete sich und sie blieben allein. Was sollte aus ihnen werden? Ihre Lebensflamme wurde ausgeblasen, alle Lebensperspektive war dahin. Wie eine heruntergebrannte Kerze.So wundert es nicht, dass niemand danach fragte, was mit Jesus weiter geschehen würde. Die Jünger kannten kein Leben nach dem Tod und es interessierte sie auch nicht, weil ihr eigenes Überleben ihnen wichtiger war. Ich fühle mich von Jesus ertappt. Geht es mir doch auch so wie den Jüngern. Ich schaue auf mich, meine Situation, meine Hoffnungslosigkeit, meine Enttäuschungen. Ich bin wie gefangen in meiner Trauer und meinen Ängsten. Der Blick auf Jesus fällt mir schwer. Ich fühle mich zu verlassen, um auf seine Hilfe zu trauen. Doch Jesus will mich aus diesen Ängsten aus dieser Hoffnungslosigkeit herausreißen. Er spricht mich uns alle mit den Jüngern direkt an.Er weist darauf hin, dass wir seinen Tröster, den Heiligen Geist brauchen, das Feuer, mit dem er Lebensmut, Perspektive und Zukunft schenken will.Er weist darauf hin, dass die Lösung meiner Probleme nicht mit meinen Mitteln möglich ist, sondern dass ich seinen Geist brauche, dass ich ihn brauche, um mein Leben nach seinem Willen zu meistern.Die Jünger führen uns beispielhaft vor Augen, wie wir oft nichts mehr erwarten, uns abfinden, resignieren.Wir haben zwar Ostern gefeiert, uns gefreut an Jesu Sieg über den Tod, aber wir haben diese Freude nicht wirklich in unseren Alltag hineinwirken lassen. Erst mit dem Pfingstfest wird es anders werden.Jesus zeigt uns den Weg in zwei Schritten. Er führt den Jüngern und uns vor Augen, dass der Heilige Geist uns zu Jesus bringt und dass der Heilige Geist uns verändert.Ich blicke noch einmal auf die Kerze im Verkaufsregal sie weiß nichts von ihrer Bestimmung. Sie findet sich schön und völlig in Ordnung. Sie kennt kein Licht und verspürt deshalb auch keine Sehnsucht danach. Erst das Streichholz, das ihren Docht entzündet, befähigt sie, ihre wahre Bestimmung zu leben. Sie darf leuchten, ihre Flamme zeigt nach oben, ist Hinweis auf den, der ihr ihren Sinn geschenkt hat. Jetzt ist klar, wozu es die Kerze gibt.Der Heilige Geist öffnet die Augen für die Sünde. Erst im Licht der Gemeinschaft mit Gott wird klar, dass ein Leben ohne Gott Zielverfehlung, ist.So wird klar, warum jemand, der vom Heiligen Geist nicht berührt wurde, nicht verstehen kann, warum ihm ohne Gott das Entscheidende im Leben fehlt.Wie die Kerze im Regal sich perfekt fühlt, so ein Mensch, der Gottes Gegenwart nicht erfahren hat. Erst in der direkten Begegnung wird klar, was vorher gefehlt hatte. Der Heilige Geist gibt Verständnis dafür, dass Jesus alles für uns getan hat, um in die Gemeinschaft mit Gott zu finden. Der Tod Jesu ist Gottes Selbsthingabe, um uns diese Konsequenz abzunehmen und uns zu retten.Der Heilige Geist öffnet uns die Augen für das Gericht. Die Welt ist schon gerichtet. Der Teufel ist entmachtet. Er kann nicht mehr von Gott trennen und die Menschen ins Verderben rennen lassen.Er kann nicht mehr verhindern, dass Kerzen angezündet werden und zu ihrer Bestimmung finden. Das Licht brennt und wird über die Dunkelheit siegen, nicht andersherum.Der Heilige Geist ist die Kraft, die uns zur Umkehr, zu Jesus bewegt. Unsere Aufgabe ist es, dem Heiligen Geist Raum zu schaffen, dass er an uns wirken kann, wenn wir dem Heiligen Geist Raum geben, sind wir auch keine Einzelkämpfer mehr, sondern wir wachsen zusammen wie Kerzen die dicht zusammen stehen.Wir müssen nicht große Sympathien füreinander hegen, keine gemeinsamen Hobbys ausüben, keine gleiche Vergangenheit haben. Es
reicht, dass Gottes Liebe in uns brennt, sie ist das Zeichen, woran andere erkennen werden, dass wir zu Jesus gehören. Diese Liebe prägt die Gemeinschaft, indem wir aufeinander Acht haben, aufeinander zugehen, einander vergeben und uns aufeinander einlassen.Mit der Kraft des Heiligen Geistes zu leben, bedeutet nicht zu zeigen, was ich Tolles kann und mache, sondern was Gott Tolles aus meinem kleinen Leben machen will. Auf ihn hinzuweisen, gibt meinem Leben Sinn.Deshalb muss ich mich entscheiden, ihm zu vertrauen, wenn ich nicht selbst alles 100% im Griff habe.Was ich nach Gottes Willen tun soll, kann meine eigene Kraft übersteigen. Ich muss nur den Schritt wagen, dem Heiligen Geist zuzutrauen, dass er es gut mit mir meint und sein Wirken an mir Sinn macht.Der Heilige Geist setzt in unserem Alltag an, er korrigiert uns, dass wir bei Jesus bleiben und unser Verhalten ihm anpassen, wir müssen diese Korrektur nur zulassen.Schenke uns allen der Erbarmende Gott, dass wir diese Korrektur immer zulassen. AMEN
Fürbittengebet:
Gott, wir sind müde geworden. Es gibt so viel Einsamkeit, Trostlosigkeit, Elend. Gewalt, Verachtung und Unrecht. Krieg an so vielen Orten gleichzeitig. Für wen sollen wir beten? Für wen sollen wir deine Engel erbitten? Im Vertrauen auf deine Barmherzigkeit beten wir heute für alle, die anderen zu Engeln werden. Für die Menschen, die in Tafeln arbeiten und in Obdachlosenunterkünften. Für die Lehrer*innen die unermüdlich Kinder auf ihrem Weg ins Leben begleiten, Für alle Ärzt*innen, Pfleger*innen, Feuerwehrleute und Katastrophenhelfer*innen in den Kriegsgebieten, die ihr Leben für andere riskieren. Für alle, die die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben und sich für Versöhnung einsetzen, Für Menschen jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens, für Andersgläubige und Ungläubige, die nicht müde werden, miteinander zu reden. All dass was unausgesprochen ist, bringen wir nun im Gebet deines Sohnes vor dich: Vater unser …….
Es segne und behüte euch alle der Allmächtige Gott.
Bleiben sie gesund und behütet
Ihre, Margaretha Eidam