Andacht Sonntag Reminiszere, 25.02.2024 von Diakonin/Prädikantin Margaretha Eidam

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Liebe Leserinnen und Leser,

Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist als wir noch Sünder waren, mit dieser Zusage sind wir im Namen des Dreieinigen Gottes miteinander verbunden AMEN

Lied EG 94 Vers 1

Das Kreuz   ist aufgerichtet, der große Streit geschlichtet. Dass er das Heil der Welt in diesem Zeichen gründe, gibt sich für ihre Sünde der Schöpfer selber zum Entgelt.

Psalm 25, 1-6

Nach dir, HERR, verlangt mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht zuschanden werden, dass meine Feinde nicht frohlocken über mich. Denn keiner wird zuschanden, der auf dich harret; aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter. HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich. Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

Gebet

Gott, du Vater aller Schöpfung. Durch das Kommen deines Sohnes Jesu Christi hast du der Welt gezeigt, wie du die Menschen liebst und mit ihnen Frieden geschlossen hast. Gib uns ein großes Herz, das von deinen Gaben erfüllt ist, damit wir dies unter den Menschen weitergeben können. Hilf uns, die Verschiedenheit der Menschen gegenseitig als Wert und Reichtum deines Werkes zu erkennen und zu schätzen. Lehre uns, unsere religiöse Freiheit zu nutzen, den Glauben offen zu verkünden, ihn zu zeigen, zu bewahren und uns von ihm prägen zu lassen, von Generation zu Generation. AMEN

Andacht

Predigttext für den heutigen Sonntag steht im 4.Buch Mose Kap 21 die Verse 4-9

Liebe Leser*innen,

Blicken Sie einmal einen Augenblick zurück auf das, was Sie bislang erlebt haben in Ihrem Leben in den verschiedenen Stationen: Kindheit, Jugend, Ehe, Kinder, Beruf, Freundschaften, Vereine, usw. Wie waren diese Zeiten gefüllt: schöne Abschnitte, ruhige, unruhige und schwere, unerfüllte Wünsche, Hoffnungen, mit Enttäuschungen? Welche Rolle hat Gott gespielt, welche Erfahrungen mit ihm gemacht? So sind Sie bisher durch dieses Leben gewandert. Und wie geht es nun weiter? Was erhoffen Sie sich und worauf vertrauen Sie? Was ist das Ziel für Ihr weiteres Leben, dass Sie gerne erreichen möchten, egal wie alt Sie sind? Um eine Wanderschaft geht es auch im heutigen

Predigttext

Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste?

Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben. Herr Segne an uns dein Wort

Diese Wanderschaft liebe Gemeinde kann man gut mit unserer Wanderung durch das Leben vergleichen. Das Volk Israel war aus Ägypten ausgezogen und nun wanderten sie durch die Wüste auf ein Ziel zu, das sie nicht kannten.Gott hatte es ihnen versprochen. Sie hatten auf der Wanderung viele Gefahren vor Augen gehabt: Hunger, Durst, fremde Völker, gefährliche Tiere, Wüste, und viel Großartiges erlebt: der Durchzug durch das Schilfmeer, die Bewahrung vor den Ägyptern, die Begegnung mit Gott am Sinai, Essen vom Himmel, und vieles mehr. Mit Gottes Hilfe hatten sie alles geschafft. Aber nun war ihnen das alles zu viel geworden. Sie murren gegen Gott und gegen Mose. Dass Gott sie aus der Sklaverei befreit und ihnen ein großes Ziel gegeben hatte; dass Gott ihnen mit großen Wundern geholfen hatte, das war plötzlich unbedeutend geworden. Das Essen schmeckte nicht, alles war mühsam, sie waren immer noch nicht am Ziel. Es war ihnen einfach alles zu viel an Mangel. Und wie ist das bei uns? Wir haben eine wunderbare Zusage für das Ziel unseres Lebens: Gottes Ewigkeit.Wir haben die Botschaft Jesu mit viel Liebe, Trost, Kraftquelle und Hoffnung. Wir haben Gottes Hilfe erfahren, Gebete wurden erhört und er ist da bei uns. Und trotzdem sind wir dann manchmal unzufrieden mit dem Leben, so wie es ist, und dann murren wir. Dann sind wir unzufrieden mit den Umständen, mit anderen, mit uns selbst und mit Gott. Wir fragen Gott, klagen, warum das so ist und er nicht alles anders macht, warum tut er nichts. Und was tut Gott? Die Israeliten erhofften sich, dass Gott die Situation verbessert, die Mängel abstellt. Und sie hatten ganz genaue Vorstellungen, was Gott tun sollte. Doch Gott reagiert hier genau anders. Er stellt nicht die Mängel ab, sondern er verschlimmert die Situation:

Schlangen kommen, an denen die Menschen sterben. Warum macht Gott das? Ist er doch kein liebender Gott, sondern ein harter, zürnender Gott?

Liebe Gemeinde, hier nun müssen wir ganz genau hinsehen: Worum ging es bei der Wanderung? Der Sinn war: Sie sollten das Ziel erreichen, und das ging nur, wenn sie Gott vertrauten, dass er sie dorthin bringt. Aber sie verloren das Ziel aus den Augen, fragten nur noch, ob der Weg angenehm und bequem ist, richteten sich auf dem Weg ein und Gott sollte es nach ihren Vorstellungen regeln. Sie verloren das Vertrauen in Gottes Liebe und Fürsorge. Dieses Problem hat sich bis heute nicht verändert. Geht es uns nicht oft genauso, dass wir das Ziel unseres Lebens, Gottes Ewigkeit, aus den Augen verlieren, uns hier auf dem Weg des Lebens einrichten und nur noch damit beschäftigen, wie wir es uns hier angenehm und bequem machen können? Und Gott soll uns dabei helfen. Und wenn er es nicht so tut, wie wir es uns vorstellen, dann kommt der Zweifel: Warum ist der krank und der gesund? Warum muss der sterben und der darf leben?, Warum …?Viele solcher zweifelnden Fragen tauchen dann auf. Und Gott? Was tut er? Manchmal hilft er, manchmal tut er nichts und manchmal verschlimmert er die Situation. Aber das tut er nicht, um uns abzustrafen, sondern damit wir aufwachen und umkehren   und wieder den Blick auf   das Ziel richten und endlich begreifen, dass wir ohne ihn nicht ans Ziel kommen, sondern ihm vertrauen, dass er schon weiß, warum er was macht. Um wieder Vertrauen zu lernen, gibt Gott seinem Volk damals ein Zeichen: In dieser Schlange aus Eisen. Nur wenn sie sich wieder auf Gottes Hilfe einlassen und ihm vertrauen, können sie gerettet werden, können sie ans Ziel kommen. So ruft Gott auch uns immer wieder, damit wir aufwachen und umkehren und begreifen, dass wir ohne ihn verloren sind. Denn nur mit ihm kommen wir ans Ziel. Und dafür hat Gott uns ein Zeichen gesetzt, nicht eine Schlange, sondern den ans Kreuz genagelten Sohn Gottes. Wenn wir auf ihn sehen und ihm vertrauen, werden wir gerettet, kommen ans Ziel. Jesus Christus ist unsere Hilfe, wie er am Kreuz hängt, wie er sagt: Das tue ich für dich. Wenn wir das Ziel des Lebens, die Ewigkeit Gottes erreichen wollen, dann haben wir keine andere Wahl, als uns auf Gott einzulassen und ihm zu vertrauen. AMEN

Fürbittengebet

Gott, wir sind, weil du bist. Du gibst unserem Leben Richtung und Sinn.   Du begleitest. Du bist Anfang und Ziel unseres Lebens. Du hast jede und jeden von uns, einzigartig gemacht. Wir bitten dich, hilf uns, dass wir unser Leben als wertvolles Geschenk erkennen und behutsam mit dem umgehen, was Du uns anvertraut hast. Öffne unsere Augen und unsere Herzen, dass wir dich auch im Anderen wahrnehmen und uns erfreuen an der Vielfalt deiner Schöpfung. Gott, in dir sind wir geborgen. Du bietest Sicherheit und Schutz. Du richtest auf, wenn wir niedergeschlagen sind. Du befreist uns aus unseren Gefängnissen, die wir oftmals um uns bauen. Lass uns deine Gegenwart immer wieder neu spüren, deinen Beistand täglich erfahren und berge uns sie in deiner gnädigen Hand. Vater unser ………

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden. AMEN

 

Auf diesem Weg wünsche ich ihnen eine gesegnete neue Woche, ihre

Margaretha Eidam